Vom Schafwollduvet bis zum Filzzwerg
Die hergestellten Produkte sind vielfältig, und jede Handwerkerin
beteiligt sich da, wo ihre Stärke liegt. Es wird gestrickt, genäht,
gefilzt und gewoben. Daraus entstehen wunderschöne Mützen, kuschlige
Duvets oder verwunschene Feen. Claudia Janett ist es besonders wichtig,
dass alle Kolleginnen sich immer wieder weiterbilden und dass pro Jahr
mindestens ein neues Produkt entwickelt wird. „Ich möchte gerne à jour
sein, dazu hole ich mir auch Hilfe und Inspiration von aussen“, so
Janett, „Zusammen mit einer Freundin, die Textildesignerin ist, entstand
der Entwurf für eine wetterfeste, warme und kuschlige Jacke, die wir
aus einem eigens angefertigten Stoff herstellen. Dieser besteht aussen
aus Schafwolle und innen aus Merinowolle. Er ist somit robust, warm und
trotzdem weich.“ Ein grosser Traum von Claudia wäre es, die
Schafwollduvets weiterzuentwickeln. „Wir sind weit und breit die
einzigen, die Duvets aus Schafwolle herstellen. Ich würde gerne ein
Lokal zumieten und ein Kompetenzzentrum für Schafwollduvets einrichten“,
schwärmt sie. „Touristen und Einheimische könnten sich dann bei uns
ihre Schafwolldecken selber nähen.“
Durch die Butia da besch hat sich in Ardez einiges verändert. Das Dorf
hat durch den Laden an Attraktivität gewonnen und mit einem Teil der
Schafwolle bleibt nun auch die Wertschöpfung in der Region. Besucher
freuen sich über ein Souvenir aus dem Engadin, und die Handwerkerinnen
erwirtschaften einen wichtigen Nebenverdienst. Zudem bleibt altes
Handwerkswissen erhalten und wird weiterentwickelt. Aus den elf Frauen
ist ein eingeschworenes Team geworden, das mit Eigeninitiative und
Tatendrang noch viel vorhat.
Bilder: Butia da besch
Erschienen im Juli 2013