Das Center da Capricorns in Wergenstein.

Center da Capricorns

Im Center da Capricorns in Wergenstein vereinen sich Gasthaus, Forschungsstelle und Naturpark. Durch diese Zusammenarbeit konnten sieben Arbeitsplätze im Hotel und Restaurant sowie elf Stellen für hochqualifizierte Fachkräfte erhalten und neu geschaffen werden.

Im Jahre 1931 baute der Schweizerische Metall- und Uhrenarbeiter Verband, kurz SMUV, das Hotel Piz Vizàn in Bündner Dorf Wergenstein. Das am Schamserberg gelegene Gasthaus ist umgeben von einer atemberaubenden Berglandschaft und diente dem SMUV viele Jahre als Ferienkolonie für seine Mitglieder. Als es in den 1990er Jahren vom SMUV zum Verkauf ausgeschrieben wurde, entschloss sich die Gemeinde, das Hotel zu übernehmen. So entstand die Idee des Center da Capricorns. Die 2005 gegründete Stiftung Fundaziun Capricorns übernahm den Betrieb des Hotels mit dem Ziel, die Arbeitsplätze in der Region zu bewahren und die nachhaltige Entwicklung des Schamserbergs zu fördern. Seither ist viel geschehen. Im Jahr 2007 zog die Forschungsgruppe für Tourismus und nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, ZHAW, ins Center da Capricorns ein. Die Forschungsgruppe befasst sich mit natur- und kulturnahem Tourismus und hat bereits zahlreiche Projekte in den Bereichen Forschung, Dienstleistung und Bildung umgesetzt. Auch die Geschäftsstelle des Naturparks Beverin, der sich seit 2013 mit dem Label „Park von nationaler Bedeutung“ schmücken darf, befindet sich heute im Center da Capricorns. Dass die Zusammenarbeit mit der ZHAW-Forschungsgruppe und dem Naturpark Beverin zustande kam, war wichtig für das Capricorns. Denn die Mitarbeitenden verpflegen sich im Restaurant und Seminarteilnehmer nutzen die Seminarräume und Übernachtungsmöglichkeiten. Damit stellen sie eine Grundauslastung von Hotel und Restaurant sicher.

Das Projekt in Kürze

  • Nominiert 2013
  • Gasthaus, Forschungsstelle und Naturpark
  • 18 Vollzeitstellen
  • Wergenstein/GR

Bergpanorama von der Sonnenterasse geniessen

Die ursprünglichen Hoffnungen der Fundaziun Capricorns wurden mehr als übertroffen. Das Hotel bietet mittlerweile sieben Arbeitsstellen, konnte seinen Umsatz seit Beginn beinahe verdreifachen und die Gästefrequenz deutlich erhöhen. Mit der energetischen Sanierung und Renovation im Jahr 2011 ist einerseits der ökologische Betrieb sichergestellt, andererseits kommt die rustikale Schönheit des Gasthauses durch die sanfte Aufwertung noch besser zur Geltung. „Unsere Besucher geniessen von der Sonnenterasse des Capricorns den Ausblick auf das grandiose Bergpanorama, unternehmen Wanderungen in die Viamala-Schlucht oder Skitouren am Schamserberg“, sagt Barbara Gätzi, die Betriebsleiterin des Capricorns. Durch die Verwendung und Vermarktung regionaler Produkte ist das Restaurant zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Umgebung. Und auch die Einheimischen feiern im Saal gerne Familienanlässe oder Stubeten.

Arbeitsplätze gesichert und geschaffen

Neben den Arbeitsplätzen im Hotel und Restaurant bieten die Forschungsgruppe Tourismus und nachhaltige Entwicklung und die Geschäftsstelle des Naturparks Beverin insgesamt elf hochqualifizierte Stellen, die es gut ausgebildeten Jungen ermöglichen, ins Berggebiet zurückzukehren. „Wir sind mittlerweile gut etabliert und anerkannt“, sagt der Leiter der Forschungsgruppe, Stefan Forster. „Unsere Erkenntnisse werden heute in zahlreichen Projekten angewendet und dienen der nachhaltigen touristischen Entwicklung diverser Gemeinden und Regionen.“ Auch der Naturpark Beverin ist zu einem wichtigen Impulsgeber geworden. Die bereits initiierten Projekte sind vielfältig und zahlreich. Durch Gruppeneinsätze sichert der Naturpark beispielsweise die Pflege von Trockenmauern, mit Bildungsveranstaltungen erfahren Schüler mehr über die Sagen ihrer Heimat und bald entsteht mit „randulina“ ein modulares Möbelsystem, das zu 100 Prozent aus Holz aus dem Park hergestellt ist. Die Kombination von Gastbetrieb, Forschungsstelle und Naturpark hat sich bewährt. „Das Center da Capricorns hat sich zu einer zentralen Plattform in der Region entwickelt“, sagt Hansjörg Hassler, Stiftungsratspräsident der Fundaziun Capricorns. „Es konnten nicht nur Arbeitsplätze geschaffen und Fachkräfte zurück ins Berggebiet geholt werden, wir haben durch den Einbezug der Bevölkerung eine regionale Vernetzung erreicht und viele neue Projekte ins Leben gerufen.“

Bilder: Center da Capricorns

Erschienen im Juli 2013