Auf halbem Weg zwischen Frutigen und Adelboden spannte sich früher ein
Konstrukt über die Engstlige, das Wäflers als „Blambbi-Stäg“ bezeichnen.
Mehr schlecht als recht liess sich mit diesem Steg der Bergbach
überqueren. Als Martin allerdings mit dem neugeborenen Sohn Nils auf dem
steilen Weg zur Brücke herunter ausrutschte, wurde er sich der Gefahr
erschreckend bewusst. Karin Wäfler erzählt: „Über diesen Weg hätte Nils
später einmal zur Schule gehen müssen, das war völlig undenkbar für
Martin und mich.“ Die junge Familie machte sich auf die Suche nach
Alternativen. Martin Wäfler kontaktierte Theo Lauber, Seilbahnbauer und
Inhaber der Firma swissrope aus Frutigen, und schilderte diesem sein
Problem. Lauber kannte die Brücke, war schon als Kind darüber gelaufen.
Er sah die Gelegenheit, der Familie zu helfen und gleichzeitig eine
Referenzbrücke zu bauen, die ihresgleichen sucht. Er berechnete die
Statik und konstruierte die Brücke am Computer. Sie sollte Platz für
einen Kinderwagen bieten und so breit sein, dass zwei Personen sich
problemlos kreuzen können. Die einzigartige Neuheit, deren Urheber
Lauber ist, war eine Dämpfung, die zur Folge hat, dass die Brücke sich
beim Gehen nicht aufschaukelt, sondern die Schwingungen abschwächt.
In der Gemeinde machten sich Wäflers und Lauber nicht nur Freunde.
„Viele meinten, das würden wir nie schaffen“, sagt Martin. „Aber diese
ablehnende Haltung hat mich nur noch mehr angespornt, Kopf
durchzusetzen.“ Dank der Unterstützung vieler Spender und Sponsoren
konnten Lauber und Wäflers im Oktober 2006 mit dem Bau beginnen. Nachdem
die Stützen errichtet und die Seile gespannt waren, konnte die Brücke
mit Hilfe von Freunden und Bekannten innert lediglich zwei Tagen
aufgerichtet werden. Einzig das Geländer fehlte noch.