Holzverarbeitung in der HWR AG.

HWR AG

Das 50 000 Quadratmeter grosse Areal erblickt man schon von weitem: In St. Stephan, mitten im Obersimmental, steht die HWR AG. Fast 80 Mitarbeiter stellen in diesem Holzverarbeitungs- und Verpackungsbetrieb massgefertigte Produkte her, die von verleimten Chaletdielen bis hin zu komplexen Verpackungen für die Industrie reichen.

1883 gegründet, verfolgt die HWR AG seit Beginn das Ziel, die Holzbestände im Simmental zu nutzen. Das ist bis heute so geblieben: «Wir verarbeiten fast ausschliesslich Massivholz aus der Region», erzählt Marc Beetschen, Mitglied der Geschäftsleitung. Sein Vater hat die HWR AG im Jahr 1999 zusammen mit Peter Blum von Hans Rieder übernommen. Ganz getreu ihrem Slogan «… wir packens!» sind in der HWR AG je nach Jahreszeit fast 80 Mitarbeitende damit beschäftigt, die individuellen Kundenwünsche zu erfüllen. Fürs Lager produzieren die Angestellten nicht, sondern nur nach Auftrag. Da sind Organisationsgeschick, Zusammenarbeit und gute Kommunikation gefragt.

Das Projekt in Kürze

  • Nominiert 2017
  • Holzverarbeitungs- und Verpackungsbetrieb
  • 76 Angestellte (56 Vollzeit, 20 Teilzeit)
  • St. Stephan/BE

Im Betrieb, der sich auf einem Areal von 50 000 Quadratmetern erstreckt, wird diskutiert, konstruiert, gesägt, gebaut, verpackt. Überall passiert wieder etwas anderes. Eines aber zieht sich durch: Der typische Geruch von frisch gesägtem Holz. Nebst den «Alpinen Chaletdielen», das sind breite Holzböden, wie man sie von den alten Bauernhäusern her kennt, produziert die HWR AG Verpackungen aus diversen Materialien. Diese werden nach Mass für schwierig zu verpackende Güter hergestellt, die in die ganze Welt verschickt werden. Hinzu kommen Hobelwaren zum Verkleiden von Wänden, Decken oder Fassaden. Dafür arbeitet die HWR AG eng mit anderen Firmen aus der Region zusammen. Nils Zeller, Mitarbeiter des Forstrevier Lenk, erklärt: «Die HWR ist ein wichtiger Abnehmer für das Holz, das wir im Wald fällen. Nicht zuletzt dank ihr haben wir einen sicheren Arbeitsplatz und können auch Lehrlinge ausbilden.»

30 neue Arbeitsplätze in 18 Jahren

In der HWR AG ergänzen sich präzise Handarbeit und Hightech. Die gewünschten Masse des Produkts werden in den Computer eingetippt, woraufhin eine Maschine das Stück gemäss diesen Angaben verarbeitet. Marc Beetschen: «Sehr wichtig ist, dass wir uns immer weiterentwickeln. So konnten wir in den letzten 18 Jahren über 30 Arbeitsplätze schaffen. Deshalb legen wir grossen Wert auf die Schulung unserer Mitarbeitenden». Zudem investiert die HWR AG laufend in neue Maschinen. «Wir arbeiten darauf hin, auch weiterhin neue Produkte anbieten und dadurch noch mehr Arbeitsplätze schaffen zu können.» Beetschen schmunzelt: «Das Holz, das wir dafür benötigen, gibt’s ja zum Glück reichlich in unseren Wäldern.»

Text: Anja Hammerich
Bilder: Max Hugelshofer
Video: Daniel Farrèr

Erschienen im Juli 2017

  • «Gerade im Hinblick auf die Nutzung einheimischer Ressourcen überzeugt mich die HWR AG sehr. Sie hat sich mit einer geschickten Produktstrategie auch in schwierigen Märkten durchgesetzt und so in einer Randregion rund 30 neue Arbeitsplätze schaffen können».

    Jury-Mitglied Hans Rudolf Heinimann