Der Geschmack von Marroni oder Artischocken
Der Anbau im Berggebiet bringt Vorteile. Die steinigen Böden speichern
Wärme, so überleben die Pflanzen auch Kälteperioden. Dadurch, dass in
Filisur neben Heinrichs kaum andere Landwirte Kartoffeln anbauen,
verringert sich zudem die Gefahr, dass Krankheiten übertragen werden.
Entscheidend aber ist der intensive Geschmack. „Eine Parli
beispielsweise schmeckt gebraten nach Marroni, gekocht jedoch, erinnert
ihr Duft an Artischocken“, erklärt Freddy Christandl. „Die blaue
Ludiana, deren Fleisch, wie der Name schon andeutet, dunkelblau ist, hat
ein nussiges, leicht erdiges Aroma.“ Freddy und Familie Heinrich haben
es zudem geschafft, das Problem der Logistik zu lösen. Das Konzept nennt
sich Kartoffeltaxi. Pendler nehmen auf ihrem Arbeitsweg Kartoffeln mit
nach Zürich und bringen diese zum Empfänger. So kommen jährlich drei
Tonnen zu Privatkunden. Und auch für die Gastronomie wurde 2012 mit dem
Kartoffeltaxi gestartet, im ersten Jahr wurden so 15 Tonnen verteilt,
diese Saison sollen es 35 Tonnen werden.
Gemeinsam haben Freddy Christandl, Marcel und Sabina Heinrich der
Kartoffel einen Stellenwert zurückgegeben. „Wir zeigen mit den
Bergkartoffeln, dass ehrlich und nachhaltig produzierte Lebensmittel
erfolgreich sein können“, sagt Marcel Heinrich.
Bilder: Bio Bergkartoffeln aus dem Albulatal
Erschienen im Juli 2014