Die Bergbauern entschlossen sich damals, ihre wertvolle Bio-Bergmilch
nicht länger einfach nur in der Sennerei abzuliefern, sondern das Heft
selber in die Hand zu nehmen: Seither betreiben sie die Herstellung und
den Verkauf ihres Bergkäses gemeinsam auf eigenes unternehmerisches
Risiko. 25 Tonnen – das sind rund 5'000 Laib Käse – der Jahresproduktion
von 120 Tonnen Käse exportiert die Sennerei Nufenen unterdessen nach
Deutschland. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind der ausgeprägte
Gemeinschaftssinn der Beteiligten und die starke Überzeugung, dass das
Berggebiet dann wettbewerbsfähig ist, wenn es seine Stärken und Trümpfe
authentisch ausspielt.Auf die Käserei gekommen ist Christian
Simmen quasi über Nacht: Vor 16 Jahren befanden die alteingesessenen
Mitglieder der Sennereigenossenschaft Nufenen, es sei an der Zeit, den
Jungen die Verantwortung zu übertragen. So wurde Simmen als 23-jähriger
Jungbauer zum Käserei-Präsidenten gewählt. Damals verkauften die Bauern
des auf rund 1'600 m ü. M. gelegenen Bündner Bergdorfs ihre Milch noch
an den Milchverarbeiter Toni, der die Sennerei betrieb. Dann kam gegen
Ende der 1990-er Jahre das Umdenken: „Bei uns Landwirten war das
Bewusstsein gewachsen, dass wir in der ganzen Liberalisierung
langfristig nicht mit den Unterland-Bauern konkurrieren können. Bei uns
ist die Vegetationszeit kurz, die Wege aber sind lang. Wir kamen zur
gemeinsamen Überzeugung, dass wir im Wettbewerb nur eine Chance haben,
wenn wir die Stärken des Berggebiets und Trümpfe einer naturnahen
Produktion ausspielen“, erklärt Christian Simmen, der heute die Sennerei
Nufenen als Geschäftsführer leitet.