Co-Working in hellen Räumen mit bester Infrastruktur, mitten in Altdorf- das bietet der Working Point.

Working Point

Am Buffet, an dem früher Mittagsmenus herausgegeben wurden, werden heute Ideen ausgetauscht

An der Nutzung der Räumlichkeiten des Industriebetriebs Dätwyler in Altdorf lässt sich der Wandel der Arbeitswelt beispielhaft veranschaulichen. Im ehemaligen Personalhaus des geschichtsträchtigen Technologiekonzerns werden heute Workshops veranstaltet und Arbeitsplätze an Jungunternehmen vermietet.

Das Projekt in Kürze

  • Nominiert 2021
  • Co-Working-Space
  • 3 Teilzeitstellen
  • Altdorf/UR

Von Grossindustrie ist in den luftigen, mit verspieltem Mobiliar bestückten Räumen nicht mehr viel zu spüren. Die offene Buffetzeile des ehemaligen Personalrestaurants dient heute als Kaffeebar, wo sich die «Co-Workerinnen» und «Co-Worker» täglich zur Znünipause treffen. Die mit zeitgemässer Infrastruktur ausgestatteten Gruppenbüros, Besprechungszimmer und Seminarräume bedienen die Bedürfnisse heutiger Klein- bis Grossunternehmen.

Heute ist die Liegenschaft in den Händen der Dätwyler Stiftung, die schweizweit Projekte und Institutionen mit einem Bezug zum Kanton Uri unterstützt. Als sie 2017 die teilweise leerstehenden Gebäude sanierte, war sie darauf bedacht, einen Ort zu schaffen, der neue Arbeitsmodelle fördert. «Wir kannten den Erfolg der Co-Working-Spaces bereits aus den Städten und waren überzeugt, dass dieses Modell auch bei uns in den Bergen funktionieren kann», sagt Susanne Döhnert-Dätwyler, Geschäftsführerin der Dätwyler-Stiftung. «Wir suchten nach einer passenden Betreiberin und liessen uns vom Konzept des Working Points überzeugen.»

Ein Ort der Vernetzung und der Innovation

«Die Idee der Dätwyler Stiftung deckte sich mit unserer Idee, einen Ort im Kanton Uri zu schaffen, wo sich kreative unternehmerische Köpfe entfalten können», sagt Roman Schön, der zusammen mit Christine Blaser hauptsächlich Bildungs- und Beratungsdienstleistungen anbietet. Der Working Point traf ins Schwarze. Heute sind die Dauerarbeitsplätze voll ausgelastet, und auch die temporären Arbeitsplätze, Seminarräume und Kursangebote werden rege genutzt. Freelancerinnen, Angestellte und Selbständige sind froh um das flexible Büroangebot als Alternative zum täglichen Pendeln oder zum Homeoffice. Um einen weiteren Beitrag an die Innovationskraft des Kantons Uri zu leisten, schreibt der Working Point jährlich ein Start-up-Stipendium aus. In Zusammenarbeit mit Partnern bietet er einer Jungunternehmerin oder einem Jungunternehmer einen Arbeitsplatz und ein Paket an unternehmerischen Dienstleistungen zu vergünstigten Konditionen an. Vom diesjährigen Stipendium profitiert Fabian Häfliger, der Unternehmen bei Digitalisierungsprozessen begleitet. «Ich bin sehr dankbar für diese Chance und schätze diesen dynamischen Arbeitsplatz, der mir als «Auswärtiger» auch geholfen hat, ein Netzwerk im Kanton Uri aufzubauen», so Häfliger.

Rund um den Working Point hat sich eine diverse Gemeinschaft aus Grafikerinnen, Ingenieuren, Kommunikationsfachleuten und Projektleiterinnen gebildet, die sich gegenseitig inspirieren und vernetzen. Auch als Plattform zur Wissensvermittlung hat der Working Point hat einen wichtigen Stellenwert im Kanton Uri erreicht. Projektleiter Standortförderung und -marketing des Kantons Uri, Raphael Medici erwähnt den Working Point im Gespräch mit interessierten Unternehmen regelmässig: «Solche Initiativen sind für uns als Wirtschaftsstandort sehr wertvoll, da sie eine grosse Offenheit gegenüber neuen Arbeitsmodellen und -strukturen zum Ausdruck bringen».

Text: Sarah Eicher
Bilder: Max Hugelshofer
Video: Daniel Farrèr

Erschienen im Juli 2021

  • «Mit der Digitalisierung entstehen laufend neue Geschäftsmodelle, die standortunabhängig funktionieren. Damit sich solche Unternehmen jedoch in der Peripherie entfalten können, braucht es gute Konzepte wie der Urner Working Point, wo Vernetzung und Wissenstransfer stattfinden.»

    Jury-Mitglied Hansruedi Heinimann