Appenzeller Erlebnisbauernhöfe
Das seit Frühjahr 2008 bestehende, thematisch auf die Landwirtschaft ausgerichtete Reka-Feriendorf Urnäsch (Motto: „Zu Gast bei Bauern und Tieren“) eröffnete der lokalen Berglandwirtschaft neue Perspektiven.
Das seit Frühjahr 2008 bestehende, thematisch auf die Landwirtschaft ausgerichtete Reka-Feriendorf Urnäsch (Motto: „Zu Gast bei Bauern und Tieren“) eröffnete der lokalen Berglandwirtschaft neue Perspektiven.
Zudem werden attraktive Ausflüge und Events angeboten (Bauernhof-Brunch, Säulirennen, Wettmelken, Ziegentrekking etc.) Das Angebot erfreut sich grosser Nachfrage; letztes Jahr konnten mehrere Tausend Gäste gezählt werden. Das Projekt hat in Urnäsch zu einem spürbaren Aufschwung geführt. Auf den beteiligten Bauernhöfen können wichtige Nebenerwerbseinnahmen generiert werden. „Für unsere Existenz ist es notwendig, dass wir zu zusätzlichen Einnahmen kommen“, sagt Bergbäuerin Maja Frick aus Urnäsch. Der Verdienst aus der Aufzucht von Kälbern reicht bei weitem nicht aus für den Lebensunterhalt der Familie. Sowohl Maja als auch ihr Mann Toni mussten auswärts arbeiten gehen. Heute verdienen die beiden ihr Auskommen ausschliesslich auf ihrem Hof. Sie sind Gastgeber für Familienfeste oder Firmenessen mit Bauernhof-Olympiade, lassen Kinder aus dem benachbarten Reka-Feriendorf Bauernhof-Luft schnuppern, einmal ein Kälbchen streicheln oder im Hühnerstall die frisch gelegten Eier heraussuchen. Eine grosse Attraktion ist auch immer das Säulirennen auf ihrem Hof. „Es läuft wirklich super“, freut sich Maja Frick. Ohne die IG Appenzeller Erlebnisbauernhöfe wäre es nie so weit gekommen. „Ganz alleine hätten wir uns nicht getraut, diesen Schritt zu machen“, sagt Maja Frick. Wichtig sei vor allem die Unterstützung beim Aufbau der Website gewesen. Aber auch der Gedankenaustausch mit anderen Bauernfamilien, die einen Einstieg in den Agrotourismus planten, habe gut getan.
Acht Bauernfamilien sind es, die sich zur IG Appenzeller Erlebnisbauernhöfe zusammengetan haben. Sie profitieren seit der Eröffnung des Reka-Feriendorfes vom Tourismus in ihrer Region und bieten die unterschiedlichsten Agrotourismus-Angebote. So erfahren Kinder etwa, wie der Apfel in die Süssmostflasche kommt oder wie man aus Milch Butter und Käse herstellt. Feriengäste können auch im Heu Schlafen oder ein Ziegen-Trekking erleben. Man muss aber nicht im Reka-Dorf Ferien machen, um an diesen Angeboten teilnehmen zu können. Über eine eigene Website werden auch Individualreisende angesprochen.
Die Eröffnung des Reka-Dorfes und die Gründung der IG haben im ländlichen Urnäsch, wo es wenig Gewerbe und Arbeitsmöglichkeiten gibt, einen spürbaren Aufschwung ausgelöst. „Die agrotouristischen Angebote verhelfen den beteiligten Betrieben zum notwendigen Nebeneinkommen, ohne dass der Bauer oder die Bäuerin den Hof verlassen müsste“, sagt Bethli Mettler, Präsidentin der IG. Sie selbst hat auf ihrem Hof eine alte Remise zum Festsaal umgerüstet und bewirtet dort nun Hochzeitsgesellschaften. „Mit diesen touristischen Angeboten fördern die Urnäscher Landwirte die Entwicklung der Region“, so Mettler. Auch von extern gibt es Lob für die initiativen Bauern. Appenzellerland Tourismus schreibt, dass „seitens der Gäste die Erlebnisbauernhöfe mit den vielseitigen Angeboten äusserst gefragt sind und sehr gut genutzt werden.“