«Berg & Bett»

Das kluge Beherbergungsprojekt für mehr Logiernächte im Toggenburg

In punkto Logiernächte ist das Toggenburg auf dem Vormarsch. Dafür verantwortlich ist Jörg Steiner mit seinem Team von «Berg & Bett». Sie vermieten leerstehende Ferienwohnungen an Gäste aus dem In- und Ausland. Dadurch generieren sie zusätzlich rund 30'000 Logiernächte pro Jahr im Tal.

Das Projekt in Kürze

  • Beherbergungsangebot
  • 12 Angestellte, insgesamt 9.1 Vollzeitstellen
  • Unterwasser/SG

Das Toggenburg, eingebettet zwischen den markenten Gipfeln des Säntis und der Churfirsten, ist seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderbegeisterte und Erholungssuchende. Vor allem Tagesgäste schätzen die Nähe zur Natur und die Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten. Doch bei den Logiernächten kämpfte das Tal immer wieder mit Stagnation oder gar Rückgängen. Und wie in vielen anderen Bergregionen stehen auch im Toggenburg zahlreiche Ferienwohnungen über weite Teile des Jahres leer. Genau da knüpft das Projekt «Berg & Bett» an: «In der Gemeinde Wildhaus-Alt St. Johann sind rund 70 Prozent aller Liegenschaften Zweitwohnungen, die nur wenige Wochen im Jahr genutzt werden. Dieses Potential der meist leerstehenden Ferienunterkünfte wollten wir nicht länger ungenutzt lassen», sagt Jörg Steiner, Geschäftsführer von «Berg & Bett». Lanciert wurde das Projekt 2016 von Toggenburg Tourismus. Ziel war es, den Eigentümern von Ferienwohnungen und -häusern die Möglichkeit zu bieten, ihre Unterkünfte möglichst einfach und unkompliziert an Gäste vermieten zu können. Hierfür bietet «Berg & Bett» einen Rundum-Service an: «Wir gleisen mit den Eigentümern alles auf, schreiben die Wohnung auf allen relevanten Plattformen aus, bereiten sie für die Gäste vor, übernehmen die Reinigung und rücken aus, wenn die Türe klemmt. So, dass der Eigentümer möglichst wenig Aufwand hat», sagt Jörg.

Die Säntis Lodge als Dreh- und Angelpunkt

Heute vermittelt «Berg & Bett» insgesamt 47 Ferienwohnungen und -häuser im oberen Toggenburg an Gäste aus dem In- und Ausland. Neu dazugekommen sind zwei Gruppenhäuser und das Hotel Säntis Lodge. Bei Letzterem war die Zukunft ungewiss und es wurde ein neuer Betreiber gesucht. Mit «Berg & Bett» wurde man fündig. Heute, nach einer sanften Renovation, dient es Jörg und seinem Team vor allem als Schaltzentrale: «Die Säntis Lodge ist unser Dreh- und Angelpunkt. Hier übergeben wir unseren Gästen die Schlüssel für die Ferienwohnungen und decken sie mit Informationen zum Toggenburg ein. Und wir haben hier auch ein Restaurant, ein Kino, eine Lounge und eine Kinderspielecke – ideal für Schlechtwettertage», sagt Jörg.

  • «Ich bin beeindruckt, wie es Jörg und seinem Team gelingt, mit ‹Berg & Bett› zusätzlich 30'000 Logiernächte pro Jahr im Toggenburg zu genieren. Das ist eine grosse Leistung und trägt wesentlich zur Belebung des Tals bei.»

    Jury-Mitglied Peter Niederer

Mehr Übernachtungsgäste, mehr Leben im Tal

Dank «Berg & Bett» konnten im Toggenburg im letzten Jahr rund 30'000 zusätzliche Logiernächte generiert werden. Ein Zuwachs, der sich ganz klar auf die Region auswirkt: «In den letzten Jahren ist das Toggenburg immer besser erreichbar geworden. Das ist für den Tagestourismus sehr wichtig. Aber für die Entwicklung einer Ferienregion ist eben der Beherbergungstourismus entscheidend. Dieser bringt wichtige Wertschöpfung in die Region, nicht nur für die Beherbergungsbetriebe, sondern auch zum Beispiel für den Bäcker, den Schreiner oder die Gastronomin», sagt Christian Gressbach, Geschäftsführer von Toggenburg Tourismus.

Die Nachfrage nach solchen Unterkünften ist für Jörg der Beweis, dass sie auf dem richtigen Weg sind. «Wir möchten gerne noch mehr Eigentümer von Ferienunterkünften im Toggenburg dafür begeistern, ihr Ferienwohnung über unsere Plattform zu vermieten», sagt der 47-Jährige. Bei manchen Wohnungen ist allerdings zuerst eine Sanierung nötig, um diese entsprechend vermieten zu können. Auch da unterstützt «Berg & Bett»: «Es gibt Ferienwohnungen, die lange Zeit leer standen und vernachlässigt wurden. Wenn gewünscht, beraten wir die Eigentümer bei der Sanierung und bieten die entsprechenden Handwerker auf», sagt Jörg. «Auch hier soll der Aufwand für die Eigentümer möglichst klein bleiben. Und profitieren tun am Schluss alle.»

Text: Lukas Ziegler
Bilder: Alexandra Rozkosny
Video: Daniel Farrèr, Filmwerft

Erschienen im Juli 2025