Berghotel Mettmen
Eine Hoteloase mitten im ältesten Wildschutzgebiet Europas
Eine Hoteloase mitten im ältesten Wildschutzgebiet Europas
«Jedes Mal, wenn wir von der Leglerhütte an dem alten Gasthaus vorbeigingen, haben wir gedacht ‹hier liesse sich doch etwas tolles realisieren›», erzählt Sara Frei-Elmer, die Mitinhaberin und Gastgeberin des Berghotels Mettmen. Vor acht Jahren hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Romano das Hotel auf der Mettmen-Alp im Kanton Glarus realisiert. Davor führten die beiden 13 Jahre lang die Leglerhütte, 2,5 Stunden Fussmarsch entfernt vom jetzigen Hotel. «Irgendwann kam der Wunsch auf, eine Familie zu gründen und etwas Neues auszuprobieren. Da wussten wir, jetzt ist der Moment gekommen», sagt Romano. Dort, wo heute das Berghotel steht, stand vorher ein Gasthaus. Es wurde 1930 als Kantine für die Arbeiter gebaut, die etwas weiter oben die Staumauer des Garichtisees hochzogen. Sara und Romano konnten das Gebäude 2014 kaufen und machten Nägel mit Köpfen.
Das Gebäude des ehemaligen Gasthauses war in einem desolaten Zustand, weshalb eine Renovation nicht in Frage kam. «Trotzdem wollten wir einen Teil des alten Gebäudes erhalten», sagt Romano und fügt an: «Die Grundmauern sind immer noch die gleichen wie die von der Kantine». So wurde auf derselben Fläche ein zeitgemässes, nachhaltiges Gebäude realisiert, das insgesamt 17 Zimmer, einen Seminarraum, einen kleinen Wellnessbereich und ein Restaurant mit Terrasse zu bieten hat – atemberaubende Aussicht ins Glarnerland und die Linthebene inklusive. Für den einheimischen Tourismus ist dieses Projekt vorbildlich, findet die Glarner Regierungsrätin Marianne Lienhard: «Das Berghotel Mettmen ist nicht irgendein farbloses Hotelprojekt. Es berücksichtigt die Bedürfnisse der Einheimischen und bietet allen etwas, die gerne auf die Mettmen-Alp kommen. Davon profitiert der Tourismus in der Region, die Seilbahn kann mehr Gäste transportieren und die lokalen Produzenten haben einen dankbaren Abnehmer ihrer Produkte». Nur 300 Meter neben dem Hotel liegt zum Beispiel die Alp Mettmen. Dort produziert der Landwirt Franz Freuler im Sommer seinen Alpkäse, den er nun nicht mehr mühselig ins Tal transportieren muss. «Mit dem neuen Berghotel habe ich jetzt einen verlässlichen Partner, dem ich einen Teil meines Alpkäses verkaufen kann. Das ist für mich ein riesiger Vorteil, so muss ich diesen Käse nicht weit transportieren und die Wertschöpfung bleibt hier oben».
Jury-Mitglied Beatrice Zanella
Romano und Sara mit den beiden Kindern Nik und Nora sind sehr darum bemüht, dass sich bei ihnen alle Gäste wohl fühlen. «Ob Seminar, Familienferien, ein Yoga-Weekend oder einfach ein Mittagessen mit Aussicht ins Tal, unser Angebot soll möglichst breit sein», sagt Sara. Das Restaurant bietet am Mittag eine währschafte, regionale Küche an. Am Abend zaubert der Küchenchef jeweils exklusiv nur für die Hotelgäste oder Gäste mit Voranmeldung ein Vier-Gänge-Überraschungsmenü. Aber nicht nur die Gäste sind der Familie Frei wichtig, auch das Personal. «Ein zufriedenes Team ist das A und O eines funktionierenden Betriebs», sagt Romano. In der Hochsaison im Sommer beschäftigt das Berghotel Mettmen insgesamt 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – davon arbeiten 15 saisonal und sieben sind ganzjährig angestellt. Und für das Wohl der Angestellten haben Romano und Sara bereits ein weiteres Projekt in Planung. «Wir werden demnächst das alte Lagerhaus, welches 100 Meter neben dem Hotel steht, zum Personalhaus umbauen, um so unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein schönes, wenn auch nur vorübergehendes, Zuhause anbieten zu können», sagt Romano. Eines ist somit klar: Ob als Gast oder Mitarbeitende, für das Wohlbefinden ist im Berghotel Mettmen gesorgt.