Joghurts Dubosson Bregy
Mit eigener Joghurtproduktion zur doppelten Wertschöpfung
Mit eigener Joghurtproduktion zur doppelten Wertschöpfung
«Anfangs stellten wir die Joghurts einfach in unserer Küche her», sagt Gaby Bregy, «wir aromatisierten sie mit selbstgemachten Konfitüren, füllten sie in die Becher und etikettierten diese von Hand». Die hausgemachten Joghurts ohne jegliche Zusatzstoffe, dafür mit umso mehr Geschmack, verkauften sie erst einmal direkt ab Hof und in der Dorfladenkooperative von Troistorrents «La Cavagne». Doch bald wurden weitere Läden und auch die regionalen Filialen von Manor und Coop auf die Joghurts aufmerksam. Das Produktionsvolumen wuchs und sprengte allmählich den Rahmen der Familienküche. An dem Punkt, als die Familie Dubosson Bregy eine unvorhergesehene Bestellung erhielt und an einem Wochenende 5000 Joghurts herstellte, entschied sie, etwas zu ändern. Im Jahr 2015 errichteten sie gleich neben dem Wohnhaus ein neues Produktionslokal und statteten es mit einer automatischen Abfüll- und Etikettieranlage aus. Heute produzieren Dubosson Bregys, unterstützt von zwei Mitarbeiterinnen, monatlich 25’000 Joghurts in 24 Sorten, die sie in über 20 Läden im ganzen Unterwallis verkaufen.
Die Joghurtproduktion brachte eine grosse Veränderung für das Leben der Bergbauernfamilie, die wie viele im Tal auf die Milchproduktion spezialisiert war. Während sie früher vom Verkauf ihrer Kuhmilch an die Industrie knapp das Futter für die Kühe bezahlen konnten, erwirtschaften sie für das verarbeitete Produkt heute mehr als den doppelten Ertrag. Sohn Benjamin Dubosson hat den Betrieb kürzlich übernommen und verbringt den Sommer traditionsgemäss mit seiner Familie auf der eigenen Alp. Zusätzlich zu den eigenen Kühen nimmt er bis zu 30 Milchkühe von anderen Landwirten mit auf die Alp. Täglich bringt er die frische Milch für die Joghurtproduktion zum Hof hinunter, die seine Eltern und zwei Mitarbeitende übernehmen. Mit dem Rest stellt er eigenen AOP-Raclettekäse, verschiedene Alpkäse-Sorten und Frischkäse her. Regelmässig organisiert Benjamin Dubosson auch Racletteabende auf der auf 1600 Meter über Meer gelegenen Alp, an welchen die verschiedenen Käsesorten degustiert werden können.
Noch heute, wenn Gaby Bregy von den Anfängen ihrer Joghurtproduktion erzählt, wirkt
sie überrascht von ihrem Erfolg. Nichtsdestotrotz hegt die Familie
bereits neue Pläne. Obschon die Joghurtproduktion im neuen
Verarbeitungsraum um einiges komfortabler ist als in der Küche, stösst
auch
dieser bald an seine Grenzen. «Wenn drei Personen gleichzeitig in der Joghurtproduktion arbeiten, kommt man sich zwischen den Konfitüretöpfen, der Abfüllmaschine und den Becherstapel schnell mal in die Quere», sagt Benjamin Dubosson. «Damit
wir die noch immer wachsende Nachfrage abdecken und in gleichbleibender
Qualität Joghurts produzieren können, brauchen wir bald mehr Platz
.» Dieser soll ein ausgedientes Ökonomiegebäude auf dem Betrieb bieten. Und Benjamin wäre kein Dubosson, wenn er für den jetzigen Verarbeitungsraum noch keine Pläne hätte. «Diesen wollen wir zum Sebstbedienungs-Hoflädeli umfunktionieren.»
Jury-Mitglied Jean-Paul Lachat