Das Ende der NEAT-Baustelle in Sedrun hätte beinahe auch das Ende der Dorfbäckerei bedeutet, die Reto Schmid 2004 von seinem Vater übernommen hatte. Mit dem Wegzug der Arbeiter und der allgemeinen Abwanderung aus dem Val Tujetsch fanden die klassischen Backwaren immer weniger Absatz, grössere Abnehmer wie Hotels setzten vermehrt auf Tiefkühlprodukte. Erst probierte Schmid, auf diesen Zug aufzuspringen, doch als der Betrieb von 30 auf gerade noch 13 Mitarbeitende geschrumpft war, musste er alle Kräfte bündeln, um das Steuer noch herumzureissen. Er besann er sich auf das Aushängeschild seiner Bäckerei, die Bündner Nusstorte. Seine seien die Besten, bekam er oft zu hören. Doch seien sie zu gross, zu kalorienreich, und trockneten nach dem Anschneiden zu schnell aus. Über diese Rückmeldungen machte er sich lange Gedanken, bis er eines Tages entschied, die Nusstorte als Einzelportionen herzustellen. Er begann zu tüfteln, wie die Zusammensetzung und die Fabrikation erfolgen müsste, damit die 4-cm-Törtchen beim Backen weder auslaufen, noch zu trocken werden. Vier Jahre und unzählige Nachtschichten brauchte es, bis aus der Idee ein marktreifes Produkt entstand.